Menschenversuche – historisch

Geköpfte unter Strom, Pestflöhe und Gasbrand

Der Mensch war wohl von je her interessiert an Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, sowie Krankheiten und deren Ursache/n und Wirkung/en aufden menschlichen Organismus.
Die Historiker konten dabei aufzeigen, wie die Grenzen des ethisch vertretbaren Handelns immer wieder überschritten wurden. Die Fortschritte in der Medizin hatten ihren Preis – und ging in vielen Fällen mit der Degradierung des Menschen zum «Versuchsmaterial» einher.

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Wüste von Nevada

Dieser Film von Markus Fischötter wandelt auf bereits von Peter Kuran und anderen amerikanischen Dokumentarfilmern vertrauten Spuren:

dem US-Atomtestgelände in der Wüste von Nevada, das sich 100 Kilometer nordwestlich von Las Vegas befindet und so groß ist wie das Saarland. Dort machten die USA zwischen 1950 und 1992 jedes Frühjahr insgesamt über 900 Atomtests.

Im Arte-Film wird unter anderem Doug Woods interviewt, der 81jährig eigentlich Spielfilme machen wollte, bis er sich 1950 für die Atomtests interessierte und als Kameramann fast 300 über- und unterirdische Aufnahmen für Das geheime Hollywood-Filmstudio Lookout Mountain Observatory machte. Von 1947 bis 1969 arbeiteten hier 250 Produzenten, Regisseure und Kameramänner und machten 6500 Filme, einige davon Propaganda, die meisten jedoch militärintern und bis vor kurzem oder teils auch noch heute unter Geheimhaltung.

USA:
Hauptsache keine Strahlung in Las Vegas

Im „Frenchmen Flat“ wurde am 27. Januar 1951 nach dem Trinity-Test in New Mexico der erste oberirdische Atomtest auf dem Gelände der USA vorgenommen. Die Mitarbeiter lebten dabei lange Zeit in Zelten am Hang, wie Doug sich erinnert – eine gegen Fallout ziemlich ungeschützte Art der Unterkunft. Getestet wurde nur bei nach Osten blasendem Wind, um Las Vegas und Los Angeles vom Fallout zu verschonen. Dafür entstanden im gesamten Rest der USA „Hot Spots“ bis hinüber in den Staat New York.

Am schlimmsten erwischte es allerdings die Mormonenstadt St. George im Bundesstaat Utah. Claudia Petersen berichtet, wie sie mit 5 Jahren erstmals die Blitze und Atompilze sah und ihre Mitschüler Leukämie bekamen. Lange hoffte sie verschont zu bleiben, doch Mitte der 80er starben dann innerhalb eines Jahres ihr Schwiegervater, ihre Schwester und schließlich ihre sechsjährige Tochter qualvoll an Krebs. Ab 1988 bot der Staat Kompensationszahlungen an mit 50.000 Dollar Entschädigung pro Gestorbenem – für Claudia Petersen eine unverschämte Offerte, die sie ausschlug.

Doch den Soldaten ging es auch nicht besser, sie wurden nur 3 Kilometer von der Explosion entfernt stationiert, obwohl die Atomic Energy Commission 11 Kilometer Abstand vorschrieb, um sie gegen die Atomexplosionen abzuhärten und 45 Minuten bis eine Stunde nach der Explosion bereits in das Explosionszentrum geschickt 380.000 Soldaten mussten an den Tests teilnehmen, viele starben an Krebs.

Jonathan Parfrey von der Organisation „Ärzte für soziale Verantwortung“ in Los Angeles nennt

  • 11.000 Krebstote durch die Atomtests und
  • 100.000 bis 150.000 schwer erkrankte Personen, sowie
  • allein 120.000 Fälle von Schilddrüsenkrebs nur durch freigesetztes radioaktives Jod 131.
  • Auch 18 von insgesamt etwas 800 unterirdischen Tests blieben nicht unterirdisch und brachen an die Oberfläche durch.

Das US-Testgelände, in dem einst 15.000 Menschen lebten und arbeiteten, hat heute nur noch wenige Bewohner und ist nun für die Öffentlichkeit offen. Auch heute werden dort noch ABC-Versuche gemacht, allerdings keine Atomexplosionen mehr, sondern unter anderem unterkritische Pluttoniumtests mit Sprengstoff in 300 Meter Tiefe, um die vorhandenen Atombomben intakt zu halten. Bald soll allerdings wieder „richtig“ getestet werden – zur Entwicklung von „Mini-Nukes“ hat die Bush-Regierung grünes Licht für neue Atomtests in Nevada gegeben….

Quelle

Filme:
Doku German ARTE – Atombombenversuche Nevada 1950 – 1992

Doku (2017) – Atombomben über Nevada: Der Anfang vom Ende? – HD/HQ

Ground Zero Kasachstan

Dieser Film von Gerold Hofmann zeigt das bislang unbekannte Motiv: Das sowjetische Atombombentestgelände in Kasachstan, das von 1949 bis 1989 benutzt wurde. Es ist auch über 40 Jahre nach dem Ende der Tests in der Atmosphäre immer noch strahlend und wurde zum ersten Mal von einem westlichen Kamerateam besichtigt, wobei der kasachische Geheimdienst erst am Tag der Abreise aus Deutschland endgültig grünes Licht gab. Juri Borantschenko, der in Deutschland lebt und arbeitet – als Geologe an der Universität Halle – reiste mit: Aus eigener Neugier und weil er die Idee umsetzen will, das ehemalige Bombentestzentrum als touristisches Ziel anzubieten, so wie die Amerikaner „Trinity“, den Ort, an dem die erste Atombombe gezündet wurde. Sinnigerweise sind die Mini-Vans, mit denen Kamerateam und Besucher auf das Gelände gefahren werden, bereits passend mit „Adventure Tourism East Kasachstan“ beschriftet.

In der Nähe des sowjetischen Atomtestplatzes waren Semipalatinsk, 150 km entfernt und Kurchatov. Die letztere Stadt ist nach Igor Kurchatov benannt, dem Vater der ersten russischen Atombombe von 1949. Sie liegt am Ufer des Irtisch, der aus China kommt und nach Russland fließt – samt eventueller radioaktiver Fracht. Die Stadt ist noch nicht sehr lange überhaupt auf russischen Landkarten zu finden, denn sie war das Zentrum der UDSSR-Atomtests, wo die Beteiligten wohnten und arbeiteten und deshalb eine „verbotene Stadt“. Das Testgelände liegt am östlichen Ende der ehemaligen UDSSR, nahe der chinesischen Grenze. Es leben Bauern dort, die noch in den 80ern an der Strahlung starben.

Monsteridee: Kanalbau mit Atombomben

Das Bombentestgelände ist mit 19.000 km2 fast so groß wie Belgien und seit den 90er-Jahren offen für Wissenschaftler aus aller Welt. Von 1949 bis 1989 wurden hier insgesamt 461 Bomben gezündet, davon 113 über der Erde und 348 nach dem Stopp der atmosphärischen Bombentests 1963 unterirdisch in Stollen im Gebirge.
Ein solcher Stollen ist in der Region Balapan, wo der Boden noch plutoniumverseucht ist – man muss zwar keine Schutzanzüge mehr tragen, aber Schutzstiefel. Die Strahlung in der Luft beträgt dort heute noch 4 Mikrosievert in der Stunde – das bedeutet, eine Woche Aufenthalt dort entspricht von der radioaktiven Strahlung her einem Jahr Aufenthalt in Deutschland.

Im Januar 1965 wollte die UDSSR ähnlich dem US-Programm Plowshare Atombomben zivil nutzen, um mit entsprechend vielen nuklearen Explosionen Gletscher zu schmelzen, Kanäle zu sprengen und Flüsse umzuleiten.

Beim Test mit einer atomaren Sprengladung entstand ein weit größerer Krater als erwartet. Dieser füllte sich mit Wasser und befindet sich heute noch als hoch radioaktiver Atomsee im Testgelände.

Die hochgesprengte Erde wurde als fallout mit verschiedenen Winden in verschiedenen Höhen in zwei radioaktiven Wolken nach Semipalatinsk und in die Altai-Region nach Russland getragen.

Kameras und Messgeräte wurden in Messtürmen aus Beton 3 Kilometer von dem Epizentrum der Explosion untergebracht. Noch näher platzierter Beton schmolz in der Explosion, alle Türme und der Boden sind plutoniumverseucht. Auch die Tierversuche ähnelten denen der USA: Pferde, Schafe, Schweine und Hunde wurden auf dem Testgelände angebunden und dem Atomblitz ausgesetzt, allerdings wurden die russischen Schafe nicht vorher geschoren und starben nach der Explosion mit qualmendem Fell.

Die meisten russischen Versuchstiere waren jedoch zweibeinig: Wie Professor Boris Gusef berichtet, der zu Sowjetzeiten in der Strahlenklinik in Semipalatinsk arbeitete, waren die Testbedingungen geradezu darauf angelegt, die eigene Bevölkerung zu verstrahlen, um die möglichen Folgen des Atomkriegs am lebenden Objekt zu erforschen.

Im August 1953 wurde die erste Wasserstoffbombe in Kasachstan gezündet und dies vor dem kompletten Abtransport der nahe am Testgelände wohnenden Bevölkerung. Dieser Abtransport fand auf offenen Fahrzeugen statt, lediglich mit Decken als Schutz, und die Lager lagen ebenfalls unter offenem Himmel, ohne Schutz vor Wind, Wetter und Strahlung.

80 Prozent der Tests fanden bei Sturmwind mit Regen statt, so Gusef, und deshalb sei zu vermuten, dass dies Absicht war, ebenso wie die Tatsache, dass alle Explosionen im Herbst stattfanden, wenn der Weizen reif ist und geerntet wird. Gusef nennt dies ein „Präventives Kriegsszenario gegen die eigene Bevölkerung“: Jedes Wochenende um 9 Uhr gab es „Erdbeben“. Insgesamt waren 300.000 bis 400.000 betroffen und es gibt heute noch doppelt soviel Krebsfälle in Kasachstan wie anderswo in der ehemaligen Sowjetunion. Auch Herzprobleme sind im Dorf Mukur nahe Semipalatinsk deutlich erhöht.

Heute leben noch 10.000 Menschen in Kurchatov, damals waren es vier Mal so viele. Ein ehemaliger Luftwaffenstützpunkt 30 Kilometer vom Epizentrum der überirdischen Explosionen wird heute als Bauernhof verpachtet. Der Boden dort ist zwar nicht mehr gefährlich verseucht, doch bei jedem der häufigen Sandstürme besteht noch die Gefahr, mit dem herüberkommenden Sand auch Plutonium vom Testgelände einzuatmen oder zu schlucken.

Quelle

Der Film:
Gerold Hofmann, Atomtests in Kasachstan, UdSSR von 1949 bis 1989

Menschen-Tests

Egal in welcher Form – Menschen oder Tiere als Versuchslebewesen zu verwenden, um die Auswirkungen der atomaren Strahlung zu erforschen ist unethisch und verwerflich.

EInerseits wurden ober- als auch unterirdisch Atombomben gezündet, um die Auswirkungen zu erforschen.
Andererseits aber auch bewußt Menschen der atomaren Strahlung ausgesetzt, um die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen der atomaren Bestarhlung zu erforsche.

Bekannt ist ja mittlerweile hinlänglich, daß Atombombentests in den USA gemacht wurden und dann kurze Zeit darauf Dreharbeiten für Western in diesem Gebiet stattfanden. Hierdurch wuden dann die Schauspieler (wie John Wayne) der Bestrahlung ausgesetzt, was auch zu entsprechenden Krebserkrankungen mit Toesfolge führte.
Weltweit wurden knapp 2100 Kernwaffentests durchgeführt, ein Teil davon oberirdisch in der Atmosphäre. Es wird angenommen, dass die bei diesen Tests freigesetzte Radioaktivität weltweit ca. 300.000 Todesfälle zur Folge hatte. (Quelle).
Zwar wurden aus Sicherheitsgründen (Gefahr durch die Druckwelle und insbesondere durch den radioaktiven Niederschlag (Fallout)) durch Kernwaffentests in weiträumig abgesperrten militärischen Versuchsarealen, wie der Nevada Test Site (NTS) in Nevada (über 1000 Tests) durchgeführt. Auch wurden verschiedene abgelegene Inseln oder Atolle sowie unbesiedelte Wüstengebiete für Testzwecke benutzt, jedoch ging der radioaktive Niederschlag („Fallout“) nicht nur auf die Testgebiete nieder, sondern verteilte sich weltweit: die Kernwaffentests des 20. Jahrhunderts haben die Strahlenexposition weltweit messbar erhöht, in den heutigen Messdaten sind sogar viele einzelne Tests nachvollziehbar.

Zudem gab es zahlreiche Tests in besiedeltem Gebiet (Quelle):

  • 1960/61 führte Frankreich in besiedeltem Gebiet, in der algerischen Sahara nahe Reggane, vier oberirdische Atomwaffentests durch. Bis zu 30.000 Menschen erlitten dadurch in der Folgezeit Schäden.[4][5][6]

„Das Geheimnis der Atombombenversuche“, zweiteilige Dokumentation mit Erstausstrahlung auf Arte TV, produziert von Arte und dem mitteldeutschen Rundfunk

  1. Gerold Hofmann, Atomtests in Kasachstan, UdSSR von 1949 bis 1989, ausgestrahlt: Montag 5. Juli 2004, 19.00 bis 19.45 Uhr
  2. Marcus Fischötter, Atomtests in Nevada, USA von 1950 bis 1992, ausgestrahlt: Dienstag 6. Juli 2004, 19.00 bis 19.45 Uhr

ebenfalls passend zum Thema:
Doku (2017) – Atombomben über Nevada: Der Anfang vom Ende? – HD/HQ

Kriegsverbrechen

„Ein Krieg ist immer schrecklich. Der 1. Weltkrieg war besonders schrecklich. Er war aber auch ein ’schreckliches Experiment‘ für bestimmte medizinische Fächer

https://science.apa.at/rubrik/kultur_und_gesellschaft/Medizin_Innovation_durch_den_schrecklichen_1_Weltkrieg/SCI_20140613_SCI54612457618823196

Das Auftreten von Seuchen, die massenhaften Schussverletzungen, psychische Traumata der Soldaten („Zitterneurose“) führten aber auch dazu, dass sich die Medizin weiterentwickeln musste, um den Bedürfnissen der Opfer gerecht zu werden.

Viele medizinische Fortschritte im Sog des Krieges

Die Entwicklung der passiven Tetanus-Impfung, welche die Erkrankungsfälle um 90 Prozent reduzierte, Hygienemaßnahmen zur Eindämmung von Seuchen wie Typhus, die Entwicklung in Richtung Bluttransfusionen und vor allem die Chirurgie machten einen Sprung vorwärts. „Lorenz Böhler als Militärarzt aus Vorarlberg hat ‚Ordnung‘ in die Unfallchirurgie hineingebracht.“ Die Verwendung der Röntgentechnik, die Klassifikation von Verletzungen sowie die „Kochbücher“ zur medizinischen Versorgung der Patienten waren die Folge. Medizin-demografisch kam es zum Vormarsch der Frauen in der Medizin und in den ärztlichen Beruf.

Unbestritten hat die Medizin im Verlauf von Kriegen die größten Entwicklungssprünge vollzogen mit dem größten Erkenntnis-Zuwachs.
Sicher war dies bedingt durch Auftreten von Verletzungsmustern und Krankheitsbildern im Übermaß, die im „Normalleben“ nicht, nicht mehr oder nicht mehr so gehäuft vorkamen. So bat sich in dieser Zeit jeweils die Möglichkeit z.B. Schußverletzungen genauer zu untersuchen.

Daß dann aber im Nebeneffekt es immer wieder vorkam, spezifizierte Untersuchungen im Rahmen von Laboratoriumsarbeiten, wie z.B. Vivisektion vorzunehmen, um zu einer Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit zu gelangen ist ebenso unbenommen.

Unit Oka 9420

Die Einheit Oka 9420 war die zentrale Abteilung für Epidemieprävention und Wasseraufbereitung der südlichen Expeditionsarmeegruppe der kaiserlichen japanischen Armee. Die Einheit 9420 wurde 1942 zur Unterstützung der japanischen Südarmee gegründet und bestand aus zwei Einheiten.

Die Umeoka-Einheit, die sich auf die Pest spezialisiert hat, und die Kono-Einheit, die sich auf Malaria spezialisiert hat.

Der größte Teil seiner Arbeit bestand darin, die Ausbreitung von Krankheiten in Singapur zu verhindern. Unter dem Kommando von Generalmajor Kitagawa Masataka hatte die Einheit ihren Hauptsitz im Permai-Krankenhaus in Tampoi, Johor, nahe der Südspitze der malaiischen Halbinsel, 13 km nordöstlich von Johor Bahru und Singapur. Einheiten, die in Thailand tätig sind und an unbekannten Krankheiten arbeiten. In Verbindung mit ihrer Arbeit an der Pest war die Einheit auch für den Rattenfang verantwortlich. Nach Aussage des Politikers Othman Wok war Singapur auch eine wichtige Basis für biologische Waffen. Innerhalb weniger Tage nach der japanischen Eroberung wurde dort ein Labor eingerichtet. Es wurde zu einer der größten BW-Anlagen außerhalb des chinesischen Festlandes. Ursprünglich stand die Einheit 9420 unter dem Kommando von Hareyama Yoshio, doch 1942 übernahm Oberstleutnant Naito Ryoichi, einer der vertrauenswürdigsten Kollegen Ishiis, mehrere Jahre lang die Kontrolle über die Einrichtung. Es war mit rund 150 Ärzten und Wissenschaftlern besetzt und produzierte jährlich riesige Mengen an Krankheitserregern. Naito und seine Mitarbeiter arbeiteten hauptsächlich mit Typhus, Pest und Pestiziden. Es ist nicht bekannt, ob Singapur eine BW-Forschungseinrichtung war oder ob es sich lediglich um ein Labor handelte, in dem Krankheitserreger zur Verwendung an anderer Stelle hergestellt wurden.

https://en.wikipedia.org/wiki/Unit_9420

Einheit Ei 1644

auch bekannt als Einheit 1644, Abteilung Ei 1644, Abteilung Ei, Abteilung Tama
Die Nanking-Abteilung oder einfach Einheit Ei war ein japanisches Labor und biologische Kriegsführung Einrichtung unter der Kontrolle der Abteilung für Epidemieprävention und Wasseraufbereitung. Es wurde 1939 im von Japan besetzten Nanking als Satelliteneinheit der Einheit 731 gegründet. Es hatte 12 Niederlassungen und beschäftigte etwa 1.500 Männer. Während des Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieges produzierte die Einheit Ei „in großem Maßstab tödliche Bakterien, die als Waffen gegen die chinesischen Streitkräfte und die Zivilbevölkerung eingesetzt werden sollen“ und „beteiligte sich direkt am Einsatz bakteriologischer Waffen gegen die chinesischen Streitkräfte und die Anwohner.“ während der militärischen Operationen der japanischen Truppen „, so sein Chef Shunji Sato. 
Ein anonymer Forscher, der behauptet, er sei der Einheit 1644 angeschlossen gewesen, sagte, dass sie regelmäßig Vivisektionen beim Menschen durchführte und Menschen mit Cholera, Typhus und Beulenpest infizierte. Der Forscher und seine Familie hatten noch keine Einigung über die Veröffentlichung seines Namens erzielt. 
Sato sagte aus, dass die Einheit Ei „keine Experimente an Menschen durchgeführt habe.

https://en.wikipedia.org/wiki/Unit_Ei_1644

Einheit 100

war eine Einrichtung der kaiserlichen japanischen Armee namens Kwantung Army Warhorse Disease Prevention Shop, die sich auf die Entwicklung biologischer Waffen während des Zweiten Weltkriegs konzentrierte. Es wurde von der japanischen Militärpolizei Kempeitai betrieben. Sein Hauptsitz befand sich in Mokotan, Mandschukuo, einem Dorf südlich der Stadt Changchun. Es hatte Niederlassungen in Dairen und Hailar. Die Niederlassung in Hailar wurde später nach Foshan verlegt. Zwischen 600 und 800 Personen arbeiteten in der Abteilung 100.

Die Einheit bestand aus folgenden Abschnitten:
1. Bakteriologischer Abschnitt (Yersinia pestis, burkholderia mallei, bacillus anthracis
2. Pathologischer Abschnitt
3. Tierversuche
4.Organische Chemie
5. Botanische und Pflanzenpathologie. Pflanzen mit Hilfe von Bakterien vergiften oder infizieren.
6. Vorbereitungen für die bakteriologische Kriegsführung

https://en.wikipedia.org/wiki/Unit_100

Einheit 516

Die Einheit 516 war eine streng geheime japanische Chemiewaffenanlage, die von den Kempeitai in Qiqihar, dem von Japan besetzten Nordosten Chinas, betrieben wurde. Der Name Unit 516 war ein Codename (Tsūshōgō) der Unit. Es wurde offiziell als Abteilung für chemische Waffen der Kwantung-Armee bezeichnet und unter der Einheit 731 betrieben. Schätzungsweise 700.000 (japanische Schätzung) bis 2.000.000 (chinesische Schätzung) in Japan hergestellte chemische Waffen wurden in China begraben. Bis 1995 hatte sich Japan geweigert anzuerkennen, dass es chemische Waffen im Nen zwischen Heilongjiang und Hulunbei’er abgeladen hatte und riesige Mengen zurückgelassen hatte.

Phosgen (Trivialname für Kohlenoxiddichlorid oder Carbonylchlorid, COCl₂, das Dichlorid der Kohlensäure.)
Phosgen wurde 1812 von John Davy, dem jüngeren Bruder von Sir Humphry Davy, entdeckt. Der Name Phosgen (griech.: durch Licht erzeugt; vgl. biogen, anthropogen) stammt von der von ihm durchgeführten photoinduzierten Addition von Chlorgas an Kohlenstoffmonoxid. Der Einsatz von Phosgen als chemischer Gaskampfstoff (Grünkreuz) war für den Großteil der etwa 90.000[7] Gastoten des Ersten Weltkriegs verantwortlich.
Da Phosgen schlecht wasserlöslich ist, gelangt es beim Einatmen bis zur Blut-Luft-Schranke in die Lungenbläschen (Alveolen). Aufgrund der dort vorhandenen Feuchtigkeit zersetzt es sich in den Alveolen allmählich zu Kohlenstoffdioxid und Salzsäure. Die Salzsäure verätzt das Lungengewebe und die Alveolen. Dies führt nach zwei bis drei Stunden zu quälendem Husten, Zyanose und Lungenödemen und endet meist tödlich. Der Tod tritt in der Regel durch Ersticken bei vollem Bewusstsein ein. Hohe Dosen können auch binnen Sekunden oder Minuten zum Tod führen, indem die Phosgenmoleküle in hoher Anzahl mit den Aminosäuren der Alveolenwände reagieren und den Sauerstoffaustausch verhindern. Anders als Senfgas wird Phosgen nur durch die Lunge aufgenommen, nicht über die Haut.  (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Phosgen)

Cyanwasserstoff (Blausäure)
ist hochgiftig. Ihre tödliche Wirkung wurde in der Geschichte verschiedentlich gegen Menschen eingesetzt, vor allem bei den Massenmorden zur Zeit des Nationalsozialismus im KZ Auschwitz. Blausäure ist extrem giftig, schon 1–2 mg Blausäure pro kg Körpermasse wirken tödlich. Die Aufnahme kann, neben der direkten Einnahme, auch über die Atemwege und die Haut erfolgen. Letzteres wird durch Schweiß begünstigt, da Blausäure eine hohe Wasserlöslichkeit besitzt.
Die primäre Giftwirkung besteht in der Blockade der Sauerstoff-Bindungsstelle in der Atmungskette der Körperzellen. Dabei bindet sich das Cyanid irreversibel an das zentrale Eisen(III)-Ion des Häm-a3-Kofaktors in der Cytochrom-c-Oxidase in den Mitochondrien. Durch die Inaktivierung des Enzyms kommt die Zellatmung zum Erliegen, die Zelle kann den Sauerstoff nicht mehr zur Energiegewinnung verwerten, und es kommt damit zur sogenannten „inneren Erstickung“. Der Körper reagiert auf den vermeintlichen Sauerstoffmangel mit einer Erhöhung der Atemfrequenz. Da der Sauerstoff im Blut nicht verwertet werden kann und sich in Folge auch im venösen Blut ansammelt, zeigt sich eine hellrote Färbung der Haut. Schließlich sterben die Zellen an Mangel an ATP, das normalerweise in der Zellatmung gebildet wird. Die Bindung des Cyanids an Eisen(II)-Ionen ist vergleichsweise schwach. Die Inaktivierung des Hämoglobins spielt daher bei Vergiftungen eine untergeordnete Rolle.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanwasserstoff

Brombenzylcyanid und Chloracetophenon
Brom- und Chloraceton gehörten zu den ersten kriegsmäßig eingesetzten Kampfstoffen. Im Ersten Weltkrieg kamen sie beispielsweise von deutscher Seite unter dem Namen Weißkreuz zum Einsatz. Im Vietnamkrieg wurden CN und CS von den amerikanischen Streitkräften eingesetzt, um Gegner aus unterirdischen Tunneln und Gängen zu vertreiben. Des Öfteren wurde dabei so viel von dem – in geringerer Dosierung als Tränengas eingesetzten – Reizstoff verwendet, dass alle Betroffenen dadurch ums Leben kamen. Die Bezeichnung Tränengas wird für den nicht kriegsmäßigen Einsatz von Augenkampfstoffen verwendet. Schon zuvor (und zum Teil noch heute) wurden sie von der Polizei bei Aufständen und Krawallen verwendet. Später wurden CN und CS als Wirkstoffe der chemical mace („Chemische Keule“), eines Selbstverteidigungssprays, verwendet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Augenkampfstoff

Diphenylcyanoarsin und Diphenylchlorarsin

Arsentrichlorid

Schwefelsenf

Lewisit (chlorhaltige organische Arsenverbindung)


Am Ende des Zweiten Weltkriegs begrub die kaiserliche japanische Armee einige ihrer chemischen Waffen in China, aber die meisten wurden von der sowjetischen Roten Armee, der Volksbefreiungsarmee und der Kuomintang-Armee zusammen mit anderen Waffen beschlagnahmt. Die Sowjetunion übergab diese Waffen später an China (ROC), das sie dann begrub. Japanische chemische Waffen wurden später gemischt mit sowjetischen und chinesischen chemischen Waffen gefunden. Das japanische Nationale Institut für Verteidigungsstudien verfügt über eine Liste japanischer Waffen, die von der Kuomintang-Armee beschlagnahmt wurden, sowie eine Liste der Arten chemischer Waffen. Es wurden keine Einziehungsunterlagen über die Republik China / Russland gefunden. Kein Land hat jedoch Aufzeichnungen über die Standorte der vergrabenen chemischen Waffen. China hat begonnen, diese verlassenen Waffen zur Zerstörung und Bestattung zu sammeln. Sie sind derzeit im abgelegenen Dunhua County in Haerbaling, Provinz Jilin (吉林), begraben


https://en.wikipedia.org/wiki/Unit_516