Pharmakartell

wer hat mehr zu sagen?
Die Pharmaindustrie, die Ärzte, die Patienten, die Politik?

Daß es hier einen regen Machtkampf gibt zeigen die unterschiedlichsten Aspekte in der Medizin

Pharma war und ist ein schmutziges Geschäft. Hier einige Darstellungen, die das veranschaulichen sollen:

Helmut Kohl und die BASF

Oggersheim liegt im Schatten der Ludwigshafener BASF-Zentrale. Helmut Kohl’s politischer Aufstieg begann bei diesem Konzern. Zunächst als Chemie-Praktikant, später dann als Referent des Landesverbandes der Chemischen Industrie, arbeitete Kohl 10 Jahre für das rheinland-pfälzische Chemie-Kartell. Genügend Zeit für die Konzernherren zu erkennen, was für ein politisches Potenzial hier heranreifte: Mit 17 Jahren bereits war Kohl der Jungen Union beigetreten, mit 28 Vorsitzender des BASF-dominierten Kreisverbandes Ludwigshafen und für die CDU bereits als jüngster Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag, bald darauf Rheinland-Pfälzischer Ministerpräsident.

03,04,1930 Geburt
1947 Eintritt in die CDU
1954 stellv. Landesvorsitz der JU Rheinland-Pfalz
1955 Mitglied des Landesvorstands der CDU Rheinland-Pfalz
1958 Direktionsassistent in der Eisengießerei Pfalzgußwerk Walter Mock
1959 bis 1969 Referent beim Verband der Chemischen Industrie

Laß man, Fritz, wenn er werden soll, was wir uns ausgedacht haben, kann er gar nicht rücksichtslos genug sein!

Hanns-Martin Schleyer über Helmut Kohl

Für einen begeisterten Nazi, wie Schleyer einer war,, waren die bescheidenen intellektuellen Qualitäten Kohls, als auch seine Führungsschwäche schwerere Charakterfehler. Deshalb wurde ihm auch Biedenkopf zur Seite gestellt.
Bei dem gemeinsamen Mittagessen in einem Münchener Hotel zeigte sich Dr. Schleyer ungewöhnlich offen. Soweit es seine und seiner Freunde politischen Pläne betraf, erklärte er, es sei ein Irrtum zu glauben, Franz Josef Strauß sei ihr Favorit für das Kanzleramt. »Er hat große Qualitäten«, meinte damals Schleyer über Strauß, »aber er ist zu unkontrolliert und – zu angreifbar. «

Es war klar, in Helmut Kohl präsentiert sich ein Machtmensch, der alle Widersacher im Interesse seiner Karriere rücksichtslos aus dem Feld räumt und für seine Gönner aus der Industrie zu allem bereit ist. Selbst bei der Weißwaschung von Nazi-Größenwie des KZ-Fabrikanten Dr. Ries stand Kohl bereitwillig zu Diensten. Dieser von der SS geförderte Industrielle sagte über Kohl, als dieser bereits Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz war: „Auch wenn ich ihn nachts um drei anrufe, muss er springen.“
Mit Konzern-Geldern aus schwarzen Kassen wurde er in der Folge Bundesvorsitzender der CDU und schließlich Bundeskanzler-Kandidat. Das Wissen über die geheimen Geld-Transfers verdanken wir den spektakulären Enthüllungen in Zusammenhang mit der „Flick-Affäre“.

Während Kohl’s langen Kanzlerschaft verzehnfachten sich die Gewinne von Bayer, BASF, Hoechst etc.
Und nach dem Fall der Berliner Mauer verschacherte Kohl die Leuna-Werke (früher Besitz der BASF in Ludwigshafen) und den Mineralölkonzern Minol der DDR an den französischen Mineralölkonzern Elf Aquitaine (TOTAL). Bei dieser Übernahme sollen auch an deutsche Politiker und Parteien Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen sein…
Die nach zweieinhalbjähriger Bauzeit 1997 in Betrieb genommene Mitteldeutsche Erdoel-Raffinerie (MIDER) war die größte Direktinvestition eines französischen Konzerns in den neuen Bundesländern.
Mancher, wie der ehemalige Elf-Manager Alfred Sirven, musste für fünf Jahre ins Gefängnis – und mancher genießt einfach seinen Ruhestand.
Wie das geht? Der Begriff „Bundeslöschtage“ könnte die Lösung sein. Trotz massiven politischen Drucks wurden alle Ermittlungen der Staatsanwaltschaften in Deutschland mangels Tatverdacht eingestellt. Schließlich war auch der ehemalige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz involviert, als es darum ging, 130 Millionen zwischen Liechtensteiner Trusts, Schweizer und Luxemburger Banken, Offshore-Firmen auf Antigua und in Panama zu bewegen.
An dieser Affaire war auch Wolfgang Schäuble beteiligt, worauf hin er 2000 zurück trat, um dann im Kabinett Merkel 2005 Innenminister, 2009 Finanzminister und 2017 Bundestagspräsident zu werden.

Als Kohl nach der CDU-Spendenaffäre Freunde und Anhänger um Spenden in Höhe von 6 Millionen DM bat, um den finanziellen Schaden für die CDU zu beheben, gab Leo Kirch die größte Spende (1 Mio. DM).
2003 stand Helmut Kohl als Berater auf der Honorarliste der insolventen KirchMedia und kassierte jedes Jahr Honorare in Höhe von 600.000 Mark (306.775 Euro).
Fazit:
Helmut Kohl war nicht nur ein finanz- und wirtschaftspolitisch eher unbegabter Politiker, der zudem kein Fettnäpfchen und keine Peinlichkeit für sein Land ausließ, sondern er war auch während seiner gesamten Karriere korrupt – und nicht zuletzt durch die Macht selbst. Seine ehemaligen Mitarbeiter beschreiben ihn als jemand, der sein Team oft schlecht behandelt hat.
Inzwischen ist ihm sogar der Ehrenvorsitz der CDU von seiner Partei aberkannt worden!

Kanzler der Wiedervereinigung?
Kohl, der sogenannte „Kanzler der Wiedervereinigung“, war wahrscheinlich der bislang schlechteste Kanzler der Bundesrepublik.
Nachdem er 16 Jahre an seinem Stuhl geklebt hatte, hinterließ er dem Land Milliardenschulden sowie bankrotte Sozial- und Rentensysteme. Solche Probleme pflegte er einfach auszusitzen. Unpopuläre Reformen überließ er seinem Nachfolger, denn es hätte ihn ja Stimmen kosten können…
Kohl hat sich die DDR einverleibt, wie es sonst nur bei feindlichen Übernahmen geschieht; mit der Bedingung, dass nichts aus der DDR übernommen werden konnte. Die DDR-Betriebe wurden von der von Kohl eingesetzten Treuhand mit westdeutschem Steuergeld gekauft, um sie dann weit unter Wert an westliche Investoren und Firmen weiter zu verkaufen. Diese haben dann das Know-how geplündert und den Betrieb aufgelöst bzw. „abgewickelt“.
Kohl hat also die Menschen und ihre Arbeitsstätten einfach an Banken, Industrie und Handel verkauft. Damit hat er allerdings das langsame und nachhaltige Zusammenwachsen von BRD und DDR verhindert.

Bayer, BASF, Hoechst, Elf Aquitaine, KirchMedia – Helmut Kohl hing während seiner gesamten Laufbahn an den Fäden der Industrie. Jeder andere Bürger würde dafür noch heute im Gefängnis sitzen.


Ein wunderbarer Vortrag, wie die Industrie und das Nazi-Regime zusammengearbeitet haben, Firmen vor, während und nach dem Dritten Reich agierten und was aus dem Nürnberger Tribunal wurde, bzw. die Akteure wenige Jahre danach fest etabliert zurück waren.
Auch die EU und deren Funktion wird hervorragend dargestellt


Karl Lauterbach

Politiker ergreifen Pharmalobby: Beispiel Lauterbach

  • Sibutramin (48 Todesfälle) wurde von ihm 1998 in einer Studie als Abnehmmittel empfohlen
  • Pandremix, das Mittel gegen Schweinegrippe – Nebenwirkung: Narkolepsie
  • Cerivastatin (52 Todesfälle) – bekannt als Lipobay hat Beyer in USA bis vor die Insolvenz gebracht
  • CoViD-Impfstoffe – „keine oder nur geringe Nebenwirkungen“ – Todesfälle eingeschlossen-

Frontal21 – eine Reportage mit Folgen

Die Ausstrahlung der  „Frontal21“-Dokumentation „Das Pharma-Kartell“ vom 9. Dezember 2008 hatte wohl ein juristisches Nachspiel. Wie der Wort&Bild Verlag mitteilte, gehe er juristisch gegen zwei Autoren des Politikmagazins und das ZDF vor. Eine Gegendarstellung sei dem Sender bereits zugesandt worden und auch Unterlassungsansprüche wegen falscher Tatsachenbehauptungen seien ebenfalls bereits auf dem Weg,

Bereits vor der Ausstrahlung von „Das Pharma-Kartell“ waren der Redaktion des Politikmagazins von Seiten der Pharmaindustrie Unwissenschaftlichkeit und Unverantwortlichkeit vorgeworfen worden. Doch „Frontal21“ verteidigte seine Darstellung. In der Dokumentation ging es den Machern demnach darum zu zeigen, „wie die Pharmaindustrie Ärzte, Selbsthilfegruppen und Medien manipuliert und instrumentalisiert, um ihre Produkte an den Patienten zu bringen.“

weiterlesen

Quelle: https://books.ub.uni-heidelberg.de/heibooks/reader/download/260/260-3-78132-2-10-20170627.pdf

Schreibe einen Kommentar